"Wenn ich was will, muss ich's auch sagen"
THATS LIFE!
1961
LOS GEHTS!
In der Bankenstadt Frankfurt am 25.11.1961 geboren, bin ich in dem kleinen Ort Dörnigheim, unmittelbar östlich an Frankfurt angrenzend, aufgewachsen – und geblieben. Dörnigheim liegt direkt am Main und mein Elternhaus war in erster Reihe direkt am Main. Frachtschiffe und Ausflugsdampfer sind tagtäglich unmittelbar vor meiner Nase vorbeigezogen.
Die Ortschaft hatte zu der Zeit noch sehr ländliche Strukturen. Meine Großeltern waren Landwirte mit einem Hof im alten Ortskern, mein Vater Hausmeister der Gemeinde und Feldschütz. Abends waren die Flure und „Amtsstuben“ des Rathauses mein Revier und beim aufziehen des Kirchturmglockenwerks war ich eifriger Helfer.1968
KINDHEIT
Als Kinder haben wir beim letzten verbliebenen Vollerwerbs-Bauernhof in den Ställen gespielt und unsere Abenteuer in der Weidenwildnis am Mainufer erlebt. Wenn wir unsere Freunde treffen wollten, haben wir nach der Schule einfach an der Tür geklingelt. Es war eine gute Zeit, aber auch wenn man dazu neigt, Erinnerung zu verklären: Komplett unbeschwert und nur lustig wars eben auch nicht immer. Dörnigheim wuchs rasant, wurde eine „Bettenstadt“ Frankfurts, wurde mit 3 anderen Gemeinden zu Maintal, heute der zweitgrößten Stadt im Main-Kinzig-Kreis. Nach Grundschule und Förderstufe im Heimatort gings weiter in Hanau, der benachbarten Kreisstadt.
1974
JUGEND
Mittelstufe am Gymnasium und in der Oberstufe dann Technisches Gymnasium. Abitur 1981 mit der Fachrichtung Maschinenbau. Meine Zeit damals war geprägt davon, unabhängig zu werden: Von den Strukturen im Ort, von finanzieller Abhängigkeit. Schon früh (mit 14) habe ich angefangen, eigenes Geld zu verdienen, erst in allen Ferien, dann nachmittags, abends, nachts – immer nach der Schule. In der Abi-Vorbereitungszeit habe ich dann schon volle Nachtschichten in Frankfurt beim Buchgroßhändler gearbeitet – und oft vormittags in der Schule geschlafen…
Fußball gespielt und Angelkönig-Ehrgeiz entwickelt. Immer schon geschraubt und getüftelt.1976
MOTOREN und CLUBS
Erst sämtliche Fahrräder „optimiert“, dann die Mofas aller Kumpels schneller gemacht – aber natürlich immer in den zulässigen Toleranzen;) Vielleicht auch das eigene Gerät, wer weiß. Haufenweise Beschwerden von Nachbarn und Dorfeinwohnern bei den Eltern: Der kleine Schmitt ist immer zu schnell, zu laut, zu.. irgendwas war immer.
Sobald das Mofa „unbegrenzte“ Mobilität eröffnete, ging‘s los. Mit 15 ab nach Frankfurt und überall hin: Kino, Konzerte, Discos…. Mit 18, 19, 20 so was wie Stammgast im legendären Dorian Gray am Frankfurter Flughafen. Alles immer mit eigenem Geld bezahlt. Die Entdeckung der Welt;)! Und politisch geworden: Stoppt Strauß!1981
LEBEN!
Ausgezogen aus dem Elternhaus mit 19 – endlich! Und später zurückgekehrt, um mit 29 mein eigenes Haus auf dem elterlichen Grundstück zu bauen. Nach dem Abitur aber erst mal Bundeswehr, als „Duty Driver“ für eine amerikanische Einheit „was fürs Leben gelernt“: Zumindest mal robustes Alltags-Englisch und LKW-Führerschein gemacht. Tolle Freundschaften.
Ab 1982 dann „der Ernst des Lebens“: Statt dem angedachten Maschinenbaustudium an der TH Darmstadt hieß es, Warteschleifen zu ziehen: Darmstadt hatte während meiner Bundeswehrzeit (deftige) Zulassungsbeschränkungen eingeführt, also: 1-2 Jahre was Sinnvolles in der Wartezeit aufs Studium machen.1982
DER ERNST DES LEBENS
Weil ich schon immer auch leidenschaftlich „Schrauber“ war, dachte ich, eine KFZ-Mechaniker-Lehre sei ne gute Idee, die nimmt mir keiner mehr weg… konnte ja die Ausbildung mit nur 2 Jahren Lehrzeit angehen – und so habe ich damals Lebensweichen gestellt, ohne es erst mal zu wissen. Nach wenigen Monaten in der Werkstatt wurde ich schon gefragt, ob ich hilfsweise Serviceberater werden wolle. Ja klar, erstmal, warum nicht? Dann waren 2 Jahre Ausbildung rum, ich hatte das Lob „Jahrgangsbester“ eingeheimst und bereits einen sicheren Platz an der TH. Dann sollte ich im Autohaus bleiben, mit Perspektive…..
1984-1998
PROFI
Also blieb ich, nach kurzer Überlegung, im Autohaus, wurde Serviceberater, machte die KFZ-Meisterprüfung (als Jahrgangsbester in Hessen, gelle!), wurde Betriebsleiter und schlussendlich auch Teilhaber, zumindest eines Ablegers des recht großen Autohauses. In dieser Betriebsleiter-Zeit ist es mir gelungen, den zum Übernahmezeitpunkt unterirdisch laufenden Servicebereich wieder richtig flott zu machen, alle Mitarbeiter motiviert ins Boot zu holen, die Kundenzufriedenheit signifikant zu steigern, innerbetrieblich enorm zu wachsen und schöne Erfolge zu verbuchen. – u.a. holten wir mit unserer Zweitmarke die von Chrysler Jeep Deutschland ausgelobte Service Trophy 3x hintereinander als bester deutscher Servicebetrieb. Nicht schlecht – und sehr viel Anerkennung;)
(Nicht alles gelingt: Dieser R5Turbo2 wurde bei mir nie fertig;))1996
EIN SOHN!
Tim kam zur Welt und das Leben änderte sich. Gewaltig. Lange dachte ich, ich sei noch nicht bereit für Kinder. Tim belehrte mich eines Besseren, gut so! Trotzdem blieb irgendwann die Familie auf der Strecke, die Ehe bröselte, Trennung.
Gut, dass wir es geschafft haben, für Tim im Auseinander noch ein (hoffentlich) vernünftiges Miteinander hinzubekommen, über alle Jahre.
Mein Sohn und ich, wir haben‘s gut miteinander und am Ende weit mehr gemeinsam, als früher gedacht;) Bin ganz stolz – und inzwischen machen wir mit den Motorrädern gemeinsam die Alpen unsicher – toll!1999-2014
comXX
Es mehrte sich der Gedanke, lange genug Angestellter gewesen zu sein. 17 Jahre „nur Autos“ und am Ende doch immer abhängig davon, dass es noch einen gab, der „mehr“ Chef war als ich, schien mir zunehmend nicht mehr reizvoll.
Der erste Internet-Hype ging zu Ende und irgendwie erschien es trotzdem eine gute Idee zu sein, mich im IT-Bereich selbständig zu machen – was Eigenes! EDV, wie es damals noch hieß, war mir erst ein Hobby, dann wurde es zum Beruf. Los gings, comXX! Alle frühen Kunden waren Kontakte aus dem beruflichen Vorleben und über alle kommenden Jahre ging es einfach immer voran. Keine Werbung, keine Akquise, alles nur mit Empfehlungen von zufriedenen Kunden. Erst ein Mitarbeiter, dann 2,3,4.. externe Projektleute dazu und die Festlegung auf gewerbliche Kunden. Diese bekamen von uns alles, was irgendwie IT und Telekommunikation hieß. Wieder 17 Jahre lang – wie schon vorher im Autohaus.2009
EWIG!
Bettina kommt ins Spiel, was für eine Freude! Wir kannten uns aus Schultagen in Hessen, Bettina ist vor jetzt über 30 Jahren mit ihrem damaligen Mann und Kindern ins Allgäu gezogen. Und wir haben uns nach 31 Jahren beim Klassentreffen erstmals wiedergesehen. Meine Begeisterung ist auf dem Foto von diesem denkwürdigen Abend klar erkennbar, oder? „Fernbeziehung“ wollten wir beide nicht und trotzdem ist es für 5 Jahre genau das geworden… Wangen-Frankfurt, Frankfurt-Wangen. Dann wurde irgendwann der Weg frei: eigene Firma verkauft, Mitarbeiter weitervermittelt, Haus verkauft und ab ins Allgäu!
2014-2015
EIN JAHR EUROPA
Die Gelegenheit war genau richtig: Vor dem sesshaft werden im Allgäu „zwischendurch“ schnell noch ein Jahr im Wohnmobil. Null Ahnung hatten wir vorher von Wohnmobilreisen, nie probiert – und dann gleich ein ganzes Jahr, puh! Bei Altusried wollte ich schon das erste Mal umdrehen, aber wir sind dann doch noch ein bisschen weitergekommen;) Weite Teil Europas südlich vom Allgäu „haben wir gemacht“, nach oben raus hat die Zeit nicht mehr gereicht. Täglich Reiseblog geschrieben, alle zuhause mit Erlebnissen versorgt. Nach elf schönen Monaten war die Luft ein wenig raus – so viel Tolles gesehen, so wahnsinnig viel erlebt… und, vor allem, wir sind miteinander wieder heimgekommen, Nagelprobe bestanden!
2016
NEUSTART: WANGEN
Das vorherige Berufsleben mit ins Allgäu nehmen? Schwierig, alles hätte bei Null angefangen, vor allem auch alles ohne vorhandenen Kundenstamm.
Also Neustart als Angestellter. Fuhrparkmanager. Spedition und Busunternehmen, mit reichlich Digitalisierungsbedarf. Eigentlich ne gute Idee, es wäre die ideale Verbindung aus erstem und zweitem Berufsleben gewesen. Nach einem 1/2 Jahr selbst abgewunken – die versprochenen Freiheitsgrade haben sich nicht eingestellt. Großes Bedauern von Inhaberseite, aber wenn‘s halt nicht passt…2017
ERBA
Stattdessen ein ganz anderes Projekt gestartet, dass sich durch meine ehrenamtliche Vorstandstätigkeit für wohnenPlus, der Wangener Wohngenossenschaft aufgetan hat:
Die Stadt bot 11 historische ERBA-Gebäude zum Kauf an. Auf 2 eher kleinere davon hatte ich ein Auge geworfen: „Magazin“ und “Konsum“. Plan war der Erwerb und die gewerbliche Nutzung dieser historischen Immobilien auf dem ehemaligen ERBA-Gelände in Wangen und die Entwicklung eines zukunftsträchtigen gewerblichen Gesamtkonzepts für Carsharing mit Elektrofahrzeugen, Serviced Apartments, Coworking Spaces.
Am Ende war ich mit diesen Ideen vielleicht etwas zu früh hier…2018
ARGENKRAFT
Ein Versuch „back to Angestellter“ war also nix, auch aus dem großen ERBA-Projekt wurde nichts. Die Bank hatte daran geglaubt und zugesagt, ich ohnehin, nur der Rat der Stadt hat anderen Bewerbern den Vorrang gegeben. Pech;) Also doch weiter, wie es bewährt war: Als eigener Unternehmer, aber kleiner: Ab jetzt im Homeoffice, fokussiert auf die Erstellung von Websites. Läuft. Name: ARGENKRAFT.
Ein Gebraucht-Haus nach langer Suche im Herfatzer Kapellenweg gekauft und kernsaniert, aufgestockt und energetisch ertüchtigt. Das Fertig werden dauert, es steckt enorm viel Eigenleistung drin. Wozu hab ich zwei rechte Hände?